Endurance-Krimi auf dem Nürburgring: Erster Saisonsieg für Schumacher und Owega
Starke Premiere des Endurance-Formats im ADAC GT Masters: Mit der perfekten Taktik und der richtigen Reifen-Strategie feierten der Vorjahres-Meister Salman Owega (Köln) und David Schumacher (Salzburg/beide Haupt Racing Team) auf dem Nürburgring ihren ersten Saisonsieg. Für den 22-jährigen Schumacher war es der erste Triumph im ADAC GT Masters überhaupt. In einem Mercedes-AMG-Duell behaupteten Sie sich am Ende gegen die aktuellen Tabellenführer Tom Kalender (Hamm/Sieg) und Elias Sepännen (FIN/beide Landgraf Motorsport), die als Zweite ins Ziel kamen. „Nachdem ich die Führung im zweiten Stint übernahm, konnte ich konstant schnelle Runden abliefern und mich vom Feld absetzen. Es ist großartig, dass wir nun endlich ganz oben auf dem Podium standen“, beschrieb Schumacher sein Rennen. Auch Teamkollege Owega zeigte sich hocherfreut: „Endlich ist der Knoten geplatzt. Mein Ingenieur hat mich am Funk extrem gepusht, das gab mir noch einmal extra Motivation. Ich bin sehr glücklich, dass sich die harte Arbeit endlich auszahlt.“
Bei einer Außentemperatur von 17 Grad Celsius debütierte das erste Endurance-Rennen des ADAC GT Masters auf dem 3,629 Kilometer langen Sprintkurs des Nürburgrings. Der fünfte Meisterschaftslauf fand erstmals über 80 Minuten Renndistanz statt und sah zwei Pflichtboxenstopps vor. Die zahlreichen Zuschauer auf den Tribünen im Rahmen des ADAC Truck-Grand-Prix erlebten einen gelungenen Start des Pole-Setters Tim Zimmermann (Langenargen/Grasser Racing Team), der sich sofort ein paar Wagenlängen Abstand auf den Zweitplatzierten Finn Wiebelhaus (Obertshausen/Haupt Racing Team) erarbeitete. Doch schon nach einer Runde machte eine Safety-Car-Phase den Vorsprung zunichte. Beim Re-Start ließ der Lamborghini-Pilot allerdings nichts anbrennen und setzte die Flucht nach vorne fort. Da die Teams mit unterschiedlichen Reifen-Strategien agierten, ereigneten sich nach dem ersten Boxenstopp einige Verschiebungen im Feld. Als Zimmermann an seinen Teamkollegen Benjamin Hites übergab, sah es zunächst danach aus, als wenn er die Spitzenposition behalten könne. Allerdings zwang Schumacher den Chilenen kurze Zeit später in einen Fehler und zog am Ende der Zielgeraden an dem Lamborghini vorbei. Mit zwischenzeitlich zehn Sekunden Vorsprung steuerte der Mercedes-AMG-Pilot die Boxengasse zum zweiten Mal an. Dabei fand der Fahrerwechsel auf Owega statt, der für seinen zweiten Stint einen neuen Satz Reifen erhielt. Ein cleverer Schachzug, denn der Vorjahres-Champion brachte den frischen Pirelli-Reifen schnell ins ideale Arbeitsfenster und bezwang Kalender in einem spannenden Finish. „Ich bin mit meiner Leistung heute nicht ganz zufrieden. In den letzten Runden wurden mir die abbauenden Reifen zum Verhängnis, sodass ich Salman keine große Gegenwehr entgegenbringen konnte. Sicherlich war heute mehr drin, aber wir kommen morgen stärker wieder zurück“, sagte Kalender.
Sieg im 250. Rennen: Schumacher und Owega schreiben ADAC GT Masters-Geschichte
Sternstunde auf dem Nürburgring: Beim 250. Rennen des ADAC GT Masters glänzten die Mercedes-AMG-Piloten David Schumacher (Salzburg) und Salman Owega (Köln) aus dem Haupt Racing Team mit ihrem zweiten Saisonsieg. Nachdem die beiden Youngster schon den Samstagslauf für sich entschieden, machten sie den Doppelpack im Jubiläumslauf über die Sprintdistanz von 40 Minuten perfekt. „Es ist immer etwas Besonderes, bei einem Jubiläum zu gewinnen und sich in die Geschichtsbücher einzutragen. Der Weg dorthin war jedoch nicht einfach, denn über die gesamte Dauer bekamen wir viel Druck von unseren Konkurrenten. Zu Beginn half uns das Zusatzgewicht, die Reifen auf eine gute Temperatur zu bringen. In den letzten zehn Runden war der Grip deutlich geringer, aber Salman hat das gut gemacht“, sagte Schumacher, der am Wochenende auch die Trophäe für den besten Starter in der „Road to DTM“-Wertung erhielt. Auf dem Silberrang platzierten sich Finn Wiebelhaus (Obertshausen) und Jannes Fittje (Langenhain) im zweiten Mercedes-AMG GT3 vom Haupt Racing Team. Das Podium komplettierte der BMW M4 GT3 von Maxime Oosten (NL) und Leon Köhler (Erlenbach am Main/FK Performance).
Zum Start in das Jubiläumsrennen zeigte sich die Eifel von ihrer besten Seite. Bei Sonne und einer Außentemperatur von 21 Grad Celsius wurde der 250. Lauf in der Geschichte des ADAC GT Masters gestartet. Gleich zu Beginn verschaffte sich Pole-Setter Schumacher ein kleines Polster auf seine Verfolger. Doch Fittje übte permanent Druck auf seinen Markenkollegen aus. Während des Boxenstopp-Fensters übernahm dann Alexander Fach im Porsche 911 GT3 R von Fach Auto Tech die Führung, da der Schweizer als letzter aller Piloten zum Fahrerwechsel an die Box kam. Die Schweizer Mannschaft profitierte als ProAm-Team von der kürzeren Standzeit, sodass Alexander Schwarzer (D) als Spitzenreiter auf die Strecke zurückkehrte. In Lauerstellung bahnten sich allerdings schon Owega und Wiebelhaus an. „Als ich vor mir das Fach-Auto sah, wusste ich sofort, dass ich schnellstmöglich einen Weg an ihm vorbei finden muss. Meine Reifen bauten immer weiter ab und der Druck von Finn nahm auch immer mehr zu. Am Ende lief dann doch alles nach Plan und der Sieg war der verdiente Lohn“, beschrieb der 19-jährige Owega die Schlussphase.