Sieger Harry King verkürzt den Abstand zu Tabellenführer Larry ten Voorde
Mit einem von der ersten bis zur letzten Runde ereignisreichen Rennen hat der Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland die Zuschauer auf dem Nürburgring begeistert. Harry King aus dem Team Allied-Racing gewann den neunten Saisonlauf des Markenpokals mit dem Porsche 911 GT3 Cup. Der 23 Jahre alte Brite handelte dabei frei nach dem Motto: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Während des größten Teils des 19-Runden-Rennens kämpften nämlich Larry ten Voorde aus dem Team Proton Huber Competition und der für Team75 Bernhard fahrende Robert de Haan um die Spitze. Mehrfach wechselten die beiden Niederländer die Positionen – was nicht immer ohne Karosseriekontakt ablief.
Einen solchen Moment nutzte Harry King in der 15. Runde aus und übernahm die Führung. Diese gab er ins Ziel nicht mehr ab und feierte seinen dritten Saisonsieg. „Ich habe lange hinter Alexander Tauscher auf dem vierten Rang festgehangen. Erst als er ausschied, kam ich näher an Larry und Robert heran. Als sich die Chance bot, die beiden zu attackieren, habe ich sie genutzt“, fasste King zusammen. „Wir haben den Fans auf jeden Fall eine Super-Show geboten. Dass ich meine Pole-Position nicht in einen Sieg ummünzen konnte, ist natürlich nicht so schön. Dafür versuche ich am Sonntag, von der dritten Startposition aus zu gewinnen“, nahm sich Larry ten Voorde für das zweite Nürburgring-Rennen vor. In der Gesamtwertung führt er jetzt nur noch mit 17 Punkten vor seinem britischen Herausforderer.
Premierensieg für Alexander Tauscher im 400. Carrera-Cup-Rennen
Historischer Erfolg für Proton Huber Competition auf dem Nürburgring: Die Mannschaft aus Bayern feierte beim insgesamt 400. Rennen des deutschen Carrera Cup einen Doppelsieg. Alexander Tauscher stand dabei zum ersten Mal ganz oben auf dem Podium des seit 1990 ausgetragenen Porsche-Markenpokals. Den zweiten Platz sicherte sich der amtierende Champion Larry ten Voorde. Auf den dritten Rang fuhr Robert de Haan im Porsche 911 GT3 Cup des Team75 Bernhard, der damit gleichzeitig den Sieg in der Rookie-Wertung erzielte.
„Mein erster Sieg, und der auch noch im 400. Carrera-Cup-Rennen – mir fehlen einfach die Worte“, rang Alexander Tauscher um Fassung. Der 22-Jährige aus dem bayerischen Mitterfels startete aus der Pole-Position und gewann das Sprintduell zur ersten Kurve gegen Teamkollege Larry ten Voorde. Anschließend setzte er sich scheinbar mühelos vom Feld ab und baute zwischendurch seinen Vorsprung auf knapp drei Sekunden aus. In der 16. von 21 Runden leistete er sich dann einen Verbremser. „Da kamen sofort die Erinnerungen an das Rennen vom Samstag hoch, als ich durch einen ähnlichen Fehler eine Podiumsposition verloren habe“, verriet Tauscher. Doch dieses Mal endete der Ausrutscher nicht im Kiesbett, sondern kostete nur etwa eine Sekunde.
Deutlich mehr Arbeit hatte Larry ten Voorde. Der amtierende Carrera-Cup-Champion musste sich während des gesamten Rennens gegen seinen niederländischen Landsmann Robert de Haan verteidigen. Mehrfach scheiterten Überholversuche des 18-Jährigen – auch weil Ten Voorde im richtigen Moment zurücksteckte. „Heute hat mir mein drittes Auge hinten am Kopf geholfen“, scherzte der 27-Jährige. „Sonst wären wir beide nicht ins Ziel gekommen.“ In der Schlussphase des Rennens beschränkte sich Ten Voorde darauf, den zweiten Platz zu halten. „Alexander hat den Sieg wirklich verdient: Er war im Qualifying Schnellster und hat das Rennen kontrolliert“, lobte er seinen jungen Teamkollegen, den er auch als Coach unterstützt.
Hinter Robert de Haan kam Harry King ins Ziel, der Sieger des Samstagsrennens auf dem Nürburgring. Der britische Allied-Racing-Pilot setzte sich im Verfolgerfeld gegen den Norddeutschen Janne Stiak, der für Team75 Bernhard antritt, und den Franzosen Marvin Klein aus der Mannschaft Target Competition durch. Durch dieses Resultat vergrößerte sich Kings Abstand zu Tabellenführer Larry ten Voorde auf 24 Punkte.