Buus entscheidet Hitzeschlacht in Imola und feiert Premierensieg
Bastian Buus (Dänemark/Allied-Racing) ist im italienischen Imola sein erster Sieg im Porsche Carrera Cup Deutschland gelungen. Bei Temperaturen von 34 Grad Celsius fiel die Entscheidung in einer spektakulären Schlussphase, als gleich mehrere Fahrer im Autodromo Enzo e Dino Ferrari um den Sieg im fünften Saisonlauf kämpften. „Das ist ein großartiges Gefühl! Beim Re-Start nach der zweiten Safety-Car-Phase bin ich an Loek Hartog drangeblieben und konnte mich dann im Duell um die Spitze durchsetzen“, sagt Buus. Den zweiten Platz beim Samstagsrennen im Rahmen der DTM sicherte sich Porsche-Junior Laurin Heinrich (Deutschland/SSR Huber Racing). Larry ten Voorde (Niederlande/Team GP Elite) fuhr in seinem 375 kW (510 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup auf Rang drei.
Die erste Startreihe bildeten mit Pole-Setter Loek Hartog (Niederlande/Black Falcon) und Buus zwei Fahrer aus dem Talent Pool, dem Nachwuchsprogramm des deutschen Markenpokals. Hartog behauptete sich beim Start, konnte die Führung in einem turbulenten Rennen mit zwei Safety-Car-Phasen allerdings nur bis kurz vor Schluss verteidigen. Wenige Minuten nachdem das Sicherheitsfahrzeug, ein vollelektrischer Porsche Taycan Turbo S, zum zweiten Mal in die Boxengasse abbog, rückte die Spitze eng zusammen. Drei Runden vor dem Ziel nutze Buus einen Verbremser seines Vordermannes, um mit dem entscheidenden Manöver vorbeizuziehen. Damit kürte sich Buus (18 Jahre und 363 Tage) nach dem heutigen Porsche-Werksfahrer Thomas Preining (18 Jahre und 359 Tage) zum zweitjüngsten Rennsieger in der Geschichte des Porsche Carrera Cup Deutschland. Seinen Pokal erhielt der Youngster von Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport.
In den Schlussminuten konnte auch Heinrich an Hartog vorbeifahren. „Das war ein hektisches Rennen, vor allem die letzten Runden waren richtig spannend. Es gab viele Zweikämpfe und dadurch auch einige Ausfälle. Der zweite Platz ist ein gutes Ergebnis“, fasst Heinrich zusammen. Aufregend verliefen die 16 Runden für Titelverteidiger ten Voorde. Nach einer Kollision zu Beginn fiel der 25-Jährige bis auf die 15. Position zurück, aber erkämpfte sich mit vielen Überholmanövern den dritten Platz auf dem Podium. „Leider bin ich unverschuldet früh zurückgefallen. Trotzdem war es ein super Rennen von mir. Natürlich konnte ich auch von den Safety-Car-Phasen profitieren, aber ich habe zu keiner Zeit aufgegeben und mich dafür belohnt“, sagt ten Voorde.
Hinter dem GP-Elite-Piloten folgten seine drei Landsleute Hartog, Morris Schuring (SSR Huber Racing) und Rudy van Buren (Huber Racing). Der Luxemburger Dylan Pereira (IronForce Racing by Phoenix) sah als Siebter die Zielflagge. Platz acht erreichte auf dem italienischen Traditionskurs Lorcan Hanafin (Fach Auto Tech) aus Großbritannien.
Den Sieg in der ProAm-Wertung feierte Carlos Rivas (Black Falcon). Auf der 4,909 Kilometer langen Strecke südöstlich von Bologna gewann der Luxemburger vor den beiden Deutschen Kim Hauschild (HRT Performance) und Jan-Erik Slooten (IronForce Racing by Phoenix). Für den Luxemburger Rivas ist es bereits der vierte Saisonsieg in der ProAm-Klasse.
Tabellenführer im Porsche Carrera Cup Deutschland ist nach fünf Saisonrennen weiterhin Heinrich (115 Punkte). Hinter dem 20-Jährigen folgen Pereira (76 Punkte) und Buus (73 Punkte). Der sechste Saisonlauf startet am Sonntag um 11:25 Uhr. RTL+, Deutschlands führende Streaming-Plattform, überträgt das Rennen im Live-Stream. Der Lauf wird außerdem auf dem Facebook- und YouTube-Kanal des Porsche Carrera Cup Deutschland sowie im Porsche Motorsport Hub gezeigt.
Larry ten Voorde gewinnt in Imola
Erster Saisonsieg im Porsche Carrera Cup Deutschland für Larry ten Voorde (Team GP Elite): Der Niederländer gewann am Sonntag den sechsten Lauf in Imola (Italien). „In den Rennen zuvor ist es für mich nicht optimal gelaufen. Daher bin ich glücklich, dass es mit dem ersten Sieg endlich geklappt hat. Man muss in Imola mit höchster Konzentration fahren, weil jeder Fehler in einem der vielen Kiesbetten enden kann. Ich bin aber ein großer Fan der Strecke“, sagt ten Voorde. Nach sechs Läufen gab es in der laufenden Saison damit bereits vier verschiedene Rennsieger. Ten Voordes Landsmann Loek Hartog vom Team Black Falcon belegte den zweiten Platz. Das Podium komplettierte Dylan Pereira (IronForce Racing by Phoenix) aus Luxemburg. Beim Rennwochenende im Rahmen der DTM sorgten insgesamt 31 Fahrer in ihren 375 kW (510 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup für einen packenden Wettbewerb im Autodromo Enzo e Dino Ferrari.
Strahlender Sonnenschein und Temperaturen von 32 Grad Celsius sorgten für herausfordernde Hitze-Bedingungen. Ten Voorde begann das Rennen von der Pole-Position, doch noch vor der ersten Kurve versuchte Hartog, die Führung zu übernehmen. Im Duell der beiden Niederländer behauptete sich ten Voorde und erarbeitete sich in den ersten Runden einen Vorsprung von rund zwei Sekunden. Mit der Erfahrung des zweifachen Carrera-Cup-Champions kontrollierte der 25-Jährige das Rennen an der Spitze bis zum Ziel.
Hinter ten Voorde kämpfte mit Hartog, Pereira und Porsche-Junior Laurin Heinrich (Deutschland/SSR Huber Racing) ein Trio um die weiteren beiden Podiumsplätze. In einer munteren Anfangsphase verteidigte Hartog seinen zweiten Platz nach hinten und löste sich danach von seinen Verfolgern. „Zu Beginn musste ich mehrfach in den Rückspiegel gucken. Runde für Runde wurde ich aber schneller und konnte mir einen guten Vorsprung herausfahren“, sagt Hartog. Der 19-Jährige ist einer von acht Fahrern aus dem Talent-Pool-Kader, dem Talentförderprogramm des deutschen Markenpokals. Pereira hielt über die komplette Distanz Rang drei. „Leider sind mir zu viele Fehler passiert, um ein besseres Ergebnis erzielen zu können. Das muss ich in den nächsten Rennen verbessern“, analysiert Pereira.
Nachdem Heinrich in den ersten fünf Saisonläufen immer aufs Podium fuhr, verpasste der 20-Jährige als Vierter in Imola knapp ein Top-3-Ergebnis. „Beim Start war ich auf der Außerbahn. Daher war es schwierig, direkt zu Beginn Plätze gut zu machen. Ich habe Dylan Pereira danach mehrfach attackiert. Dabei musste ich aber die richtige Balance finden, damit die Reifen und Bremsen bei den hohen Temperaturen im Windschatten nicht zu heiß wurden“, sagt der Würzburger. Samstagssieger Bastian Buus (Allied-Racing) überquerte als Fünfter die Ziellinie. Der Däne überholte in der letzten Runde Michael Ammermüller (Deutschland/SSR Huber Racing), schob seinen Kontrahenten dabei allerdings ins Kiesbett und erhielt für das Manöver nach dem Rennen eine Zeitstrafe von drei Sekunden. Die Reihenfolge hinter Heinrich lautete somit Max van Splunteren (Niederlande/Team GP Elite) vor Ammermüller, Buus und Rudy van Buren (Niederlande/Huber Racing).
„Es war großartig, nach 30 Jahren mit dem Porsche Carrera Cup Deutschland wieder nach Imola zurückzukehren. Die Strecke strahlt mit ihrer großen Historie ein besonderes Flair aus. Mit Bastian Buus ist an diesem Wochenende einem Fahrer aus dem Talent-Pool-Programm sein erster Carrera-Cup-Sieg gelungen. Ein toller Erfolg für unsere Nachwuchsförderung“, sagt Hurui Issak, Projektleiter des Porsche Carrera Cup Deutschland.
Für die nächsten beiden Rennen des Porsche Carrera Cup Deutschland geht es von Italien in die Niederlande. Auf dem Circuit Zandvoort stehen kommendes Wochenende (24. bis 26. Juni) im Rahmen des ADAC GT Masters die Saisonläufe sieben und acht auf dem Programm. Heinrich (128 Punkte) reist als Tabellenführer an die niederländische Nordseeküste – gefolgt von Pereira und ten Voorde (beide 92 Punkte). Neun Carrera-Cup-Fahrer und das Team GP Elite fahren beim Doppellauf westlich von Amsterdam vor heimischen Fans. Die Mannschaft rund um Teamchef Torsten van Haasteren kommt aus De Rijp, knapp 40 Kilometer vom Circuit Zandvoort entfernt.